Trotz neuer Spitzenleistungen scheitern Tom Mayer und William Begerad im NRW-Landesfinale denkbar knapp
Die märchenhafte Reise durch das Debattenjahr endet für unsere KDG-Champions nach zwei Reisen nach Dinslaken und einer nach Bochum vorerst im Düsseldorfer Landtag. Denn sowohl Tom Mayer in Altersgruppe I als auch William Begerad in Altersgruppe II reihten sich mit hervorragenden dritten Plätzen in einer ebenso stimmungsvollen wie hochklassigen Debattenveranstaltung im Düsseldorfer Landtag vor 200 Zuschauern hinter die Qualifikationsplätze eins und zwei ein, die ein Ticket für die Bundesfinaltage in Berlin bedeutet hätten.
Neben einer Fandelegation aus Debattierclub und Lehrkräften vom KDG staunte auch die Prominenz aus der Landespolitik vertreten durch Dorothee Feller, NRW-Bildungsministerin, und Rainer Schmeltzer, Vizepräsident des Landtags, über die herausragende Argumentationsfähigkeit der Finaldebattanten.
Diese hatten in Altersgruppe I zunächst eine Pflicht zur Blutspende auszudiskutieren. Hier erwies sich Katharina Eltzschig aus Bergisch Gladbach als Königsmörderin, hatte doch KDG-Debattant Tom Mayer die Landesqualifikation noch als Sieger abgeschlossen. Seinen Appell an ein Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft, dem sich jeder einzelne stellen solle, honorierte die Fachjury zwar mit lobenden Worten, jedoch überwog in einer völlig ausgeglichenen Debatte letztlich das Argument der individuellen Selbstbestimmung nach Artikel 2 des Grundgesetzes, sowie das gesellschaftliche Spaltungspotenzial einer Blutspendepflicht. Für Tom ist die Jugend debattiert Reise dennoch nicht ganz beendet. Aufgrund der Unterteilung in Altersklassen darf Tom in zwei Jahren in neuer Altersgruppe erneut antreten. Sein Stern am Debattenhimmel geht also gerade erst auf.
Unserem zweiten heißen Eisen William Begerad erging es nicht weniger dramatisch. Die Streitfrage „Sollte die Anzahl öffentlich-rechtlicher Sender eingeschränkt werden?“, beantwortete der Stipendiat des Parlamentarischen Patenschafts Programms scharfsinnig mit dem Hinweis auf den Bildungsauftrag einer qualitativ hochwertigen Medienlandschaft, die bei finanziellen Kürzungen eine demokratische Meinungsbildung nicht mehr gewährleiste und bezweifelte die Maßnahme der Pro-Seite präzise angesichts einer vorhandenen breiten Nachfrage nach Regionalität und Vielfalt in Radio und Fernsehen. Auch in Williams Fall entschieden letztlich Nuancen und für den mitfiebernden Zuschauer schwer einsehbare Gewichtungen der Jury zu Gunsten Gero Bongartz aus Düren. Im Zuge seines Stipendiums wird William das kommende Schuljahr in den Vereinigten Staaten verbringen, wo die Idee des Debattierclubs seinen Ursprung hat. Vielleicht kommt ihm seine neu gewonnen Lebenserfahrung hier zugute.
Auch wenn das Debattenjahr für die KDG-Champions nach herausragenden Erfolgen nun endet, liefern die Debattenreisen einiges an Inspiration. Der KDG-Debattierclub bereitet sich bereits auf kommende Wettkämpfe und Showdebatten im Schulrahmen vor und freut sich auf fruchtbare Streitfragen und den fair-kontroversen Austausch.









