20 Schüler des Konrad-Duden-Gymnasiums, die sich zu einem Besuch in Wesels Partnerstadt Hagerstown befinden, berichten von einem unvergesslichen Erlebnis in der Hauptstadt der USA. Hilfsbereite Officer halfen der Gruppe aus einem Dilemma. VON THERESA UNSENOS UND LAURA SADLO, KDG in RP vom 23.4.2009
WASHINGTON/WESEL Mit Blaulicht und Sirene durch die Innenstadt von Washington: ein Abenteuer, das wohl vielen gefallen würde. Genau diese einmalige Erfahrung durften jetzt 20 Schüler des Weseler Konrad-Duden-Gymnasiums machen. Hintergrund: Jeweils zehn Mädchen und zehn Jungen des KDG verbringen zurzeit gemeinsam mit den Lehrern Dieter Schmidtcke und Silke Ostermann einen Schüleraustausch mit den amerikanischen Parlnerschulen North Hagerstown Highschool und Williamsport Highschool in Hagerstown, der Partnerstadt Wesel. Bestandteil dieses bald 30 jährigen Austausches ist unter anderem auch ein Kurztripp nach New York und Washington. Und genau dieser Tripp wurde für die Gruppe zu einem richtigen Abenteuer.
Plötzlich hielt ein Auto
Nach zwei tollen Tagen in New York bezogen die Weseler ein Hotel in Washington und verbrachten anschließend einen wunderbaren Tag in der City von Washington. Der Fußweg vom Hotel zur Innenstadt betrug nur knapp 45 Minuten, sodass alle den Rückweg am Abend zu Fuß zurücklegten. Ein Tripp in die Innenstadt am nächsten Tag gestaltete sich allerdings etwas schwieriger, da dies der letzte Tag in Washington war und alle ihr Gepäck zum Bahnhof mitnehmen mussten. Während alle draußen in der Sonne saßen und noch nach einer Lösung grübelten, hielt plötzlich ein Auto neben den Schülern an. Der Fahrer erkundigte sich freundlich, ob alles in Ordnung sei, wurde aber schnell stumm, als Lehrer Schmidtcke ihm von den Plänen berichtete. Er stieg aus und stellte sich als Officer vor. Anschließend fragte er den mittlerweile sehr überraschten Lehrer, ob er überhaupt wisse, wo man sich befände. Ob uns klar wäre, dass man sich hier in einem der gefährlichsten Teile der Stadt aufhalten würde. Immerhin, so erklärte der Ordnungshüter, würden in diesem Bereich der Hauptstadt mehr Morde als irgendwo sonst gemeldet. Auch die Zahl der Drogenhändler und die der Obdachlosen wären in diesem Stadtteil nicht zu verachten. Als er die allgemeine Verzweiflung bemerkte, rief er kurzerhand Verstärkung und kutschierte die ganze Gruppe samt Gepäck in die sichere Innenstadt.
Thank you, Mr. Officer
So viel Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein rührte die ganze Gruppe. Und alle konnten den Officern nicht genug danken. „Mr. Officer" tat dies ab, für ihn war sein Handeln „selbstverständlich!" Und es gab ihm ein besseres Gefühl, die Schüler in Sicherheit zu wissen. Dem Officer war die Gruppe sofort aufgefallen, und die erste Frage, die er sich gestellt habe, war: „What's wrong with this picture?" So kann man wohl mit gutem Gewissen sagen, dass der Spruch „Die Polizei, dein Freund und Helfer" hier in Amerika zu 100 Prozent Gültigkeit hat.
INFO Schüler-Arbeiten
„Schüler lesen Zeitung" ist ein Lese-Förderprojekt der RP in weiterführenden Schulen. Im Projektzeitraum kommt die RP sechs Wochen lang täglich in die teilnehmenden Schulen. Am Ende werden die Schüler selbst zu Zeitungsmachern. Sie schreiben eigene Artikel, die auf dieser Seite veröffentlich werden.
NRZ vom 22.4.2009
Weseler Schüler des Konrad-Duden-Gymnasiums erlebten ein Abenteuer
Wesel/Washington. Mit Blaulicht und Sirene durch die Innenstadt von Washington. Was die meisten nur aus amerikanischen Actionfilmen kennen, erlebten 20 Schüler des Konrad-Duden-Gymnasiums nun live und in Farbe -zumindest fast. Die Jugendlichen sind derzeit mit ihren Lehrern Dieter Schmidtcke und Silke Ostermann zu Besuch in Wesels Partnerstadt Hagerstown. Bei einem zweitägigen Ausflug nach Washington wurden die Weseler von einem Officer angesprochen, als sie mit ihrem Gepäck auf der Straße standen und sich gerade Gedanken machten, wie sie die Koffer am besten zu Fuß zum Bahnhof bekommen würden.
Ob sie denn nicht wüssten, dass sie sich in einem der gefährlichsten Teile der Stadt aufhielten, fragte der freundliche Officer. Nirgendwo sonst gebe es so viele Morde, auch die Zahl der Drogenhändler und Obdachlosen sei nicht zu verachten. Kurzerhand rief der Officer Verstärkung und ließ die gesamte Truppe mit ihrem Gepäck in die sicherere Innenstadt von Washington fahren.
So entpuppte sich die Washingtoner Polizei als wahrer Freund und Helfer, freuten sich die Schülerinnen Theresa Unsenos und Laura Sadlo.