2006 Hagerstown

WESEL (pr) 20 Austauschschüler aus Hagerstown (USA) und drei Betreuer sind seit Samstag zu Gast am Konrad-Duden-Gymnasium und wohnen in Weseler Gastfamilien. Gestern nahmen sie an einer vom KDG organisierten Stadtrallye teil. Auch die Zwillinge Otto und Gretchen Schoeck (16) von der Highschool Hagerstown North waren mit von der Partie.
Schwieriges Wortspiel
Sie besichtigten das Berliner Tor und den Bronzeesel. Sprachliche Kniffe wie das Wortspiel Wesel -Esel sind für einen Amerikaner natürlich nicht ganz so leicht auszumachen - auch, wenn die Zwillinge schon ein Jahr Deutsch lernen. „Guten Morgen" und „Danke schön" sind aber jedem der Schüler gebräuchliche Begriffe. „Ich finde es schon toll, wie viel man hier mit dem Fahrrad machen kann", sagt Otto. „Bei uns werden alle Strecken mit dem Auto gefahren." Auch die Fußball-WM hat es den beiden angetan. Amerikas 0:3-Niederlage gegen Tschechien haben sie nicht leicht verdaut, hat Gretchen doch sogar die Mannschaft daheim mit eigenen Augen trainieren sehen. Eine richtige Beziehung zu Deutschland hat David Nase (18), der als Kind ein Jahr lang in Bonn gelebt hat. „Das war eine unglaubliche Erfahrung für mich", sagt David. Der Vater kam nach Deutschland, um Englisch zu unterrichten. Ganz ähnlich sehen auch Davids Zukunftsvorstellungen nach seinem Highschool-Abschluss aus. „Ich möchte in West Virginia Deutsch und ‚Foreign Affairs' (Auslandsangelegenheiten) studieren." Auch bei seinem dritten Deutschlandbesuch ist er von Germany angetan, das er „sehr schön und vor allem interessant" findet. Für ihn steht auch ein Besuch in München auf dem Programm, auf das er sich wegen der kulturellen Sehenswürdigkeiten sehr freut. Auch für David ist die WM natürlich ein Thema, doch anscheinend hat er aus der Niederlage des US-Teams gelernt -England ist sein Favorit.
Auf nach Weimar und Rothenburg
Das Programm der Gastschüler hat bis zur Abreise in zwei Wochen noch einige Höhepunkte zu bieten. Nach einem Besuch in Köln morgen gibt es am Montag eine Fahrradexkursion nach Xanten. Am Mittwoch beginnt die Deutschlandtour, die die Hagerstowner nach Weimar, Rothenburg ob der Tauber, Ulm, und zur Marksburg führen wird.
Die 20 Schüler aus Hagerstown und ihre Gastgeber erkundeten gestern gemeinsam die Schönheiten Wesels, zu denen auch das Berliner Tor zählt. rp-foto: malz in RP vom 15.6.2006
WESEL (RP) Bei der Jahreshauptversammlung der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Hagerstown blickte Vorsitzender Richard Wolsing in seinem Jahresbericht auf die Schwerpunkte in 2005 zurück. Dies war neben dem Schüleraustausch des Konrad-Duden-Gymnasiums mit den Schulen in Hagerstown insbesondere die Etablierung der Mitgliederzeitschrift „Partnerschafts-News". Das geplante Jahresfest zu Thanksgiving wurde mangels Teilnahme abgesagt.
Pastor Albrecht Holthuis berichtete vom bevorstehenden Besuch einer Gruppe aus Hagerstown zum 75-jährigen Jubiläum der Kirche am Lauerhaas vom 18. bis 23. Mai. Dr. Heinzgerd Schott, Direktor des Konrad-Duden Gymnasiums, teilte mit, dass ab dem 17. Juni wieder 20 Schüler aus der Partnerstadt in Wesel zu Besuch sind. Die Partnerschaftsvereinigung will gemeinsam mit ihnen ihr Sommerfest feiern. Wolsing regte an, den Austausch von Schülern auf junge Auszubildende bzw. Berufstätige auszudehnen. Hier wird man das Berufskolleg in Wesel ansprechen.
Rotarier und Hagerstown
Dr. Ernst Trapp berichtete von seinem Besuch in Hagerstown, bei dem der dortige Rotary-Club Interesse an einer Zusammenarbeit zeigte. Der Rotary-Club Wesel will mit seinen Möglichkeiten die Aktivitäten der Partnerschaftsvereinigung ergänzen. Wolsing berichtete zudem über die Neuwahl des Bürgermeisters Robert E. Bruchey II in Hagerstown. Karl-Heinz Ortlinghaus bedankte sich als Gast und Vertreter der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Ketzryn für die Einladung und hob noch einmal die Zusammenarbeit der Weseler Partnernschaftsvereinigungen hervor.
Aus RP vom 14.3.2006
Die Partnerschaftsvereinigung Wesel-Hagerstown trauert um Stephen Lenhart, der Ostern im Johns Hopkins Hospital Baltimore an den Folgen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung gestorben ist. Lenhart war lange Jahre Vorsitzender der Hagerstown-Wesel Sister City Affiliation der Partnerstadt im US-Bundesstaat Maryland. Seine Frau Conny, Lehrerin an der North Hagerstown High School, ist eine der Haupttriebfedern für den Schüleraustausch mit Wesel. Die Nachricht vom plötzlichen Tod Lenharts sprach sich gestern schnell herum. Richard Wolsing, Vorsitzender der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Hagerstown, war ebenso informiert worden wie Oberstudiendirektor Dr. Heinzgerd Schott, der Chef des Konrad-Duden-Gymnasiums (KDG). Stephen Lenhart war zuletzt im Sommer 2004 in Wesel zu Besuch. Richard Wolsing würdigte ihn als einen Mann, der in Hagerstown stets werbend für den Partnerschaftsgedanken unterwegs war. „Er war ein lebensfroher und lustiger Mensch, was sich unter anderem darin zeigte, dass er seine Schreiben immer mit ,E1 Presidente' unterzeichnete", sagte Wolsing. Der Einsatz von Lenhart ist übrigens auch der Bürgerinitiative Historisches Rathaus ein Begriff. Denn der Hagerstowner Clubchef hatte eine Sammlung für einen Stein organisiert. Den Scheck über 2000 Euro brachte die damalige KDG-Referendarin Michaela Bez von einem Praktikum aus Hagerstown mit.
FRITZ SCHUBERT in RP vom 19.04.2006