2006 Das Esel-Echo auf Englisch

Wie alt mag das Berliner Tor wohl sein? Eine der Fragen, die sich beim Stadtrundgang stellte. Die Gäste aus den USA testeten dabei auch ihre Deutschkenntnisse.
Partnerschaft / 23 Hagerstowner zu Gast bei Schülerinnen und Schülern des Konrad-Duden-Gymnasiums
WESEL. Preisfrage: Wie geht das mit dem berühmten Weseler Echo eigentlich auf Englisch? Sie zu beantworten war gestern auch für den Leiter des Konrad-Duden-Gymnasiums, Dr. Heinzgerd Schott, nicht leicht. Warum steht ein „donkey" am Berliner Tor, wollten die Schülerinnen und Schüler wissen, mit denen der Direktor gestern durch die Innenstadt zog. Eine Entdeckungstour für die jungen Leute, die aus Wesels Partnerstadt Hagerstown kommen und seit dem vergangenen Wochenende hier sind. Die Truppe war guter Laune, nachdem sie sich gut eingelebt hat. „Da gab es keine Probleme", so der Schulleiter, denn „man kennt sich: Im vergangenen Jahr waren Schüler von uns dort."
Jetzt schnuppern die im Durchschnitt 16-jährigen Hagerstowner niederrheinische Luft, stellen Unterschiede beim Essen und Trinken fest („so viel Brot und Fleisch, und das Wasser ist auch ganz anders - aber uns schmeckt es gut") sowie zwischen den Schulsystemen: Elf Fächer am Konrad-Duden-Gymnasium, vier Fächer, mehr Frontalunterricht und jeden Tag der gleiche Stundenplan an den Highschools North und Williamsport in Hagerstown. Gestern gab es einen Empfang bei Bürgermeisterin Ulrike Westkamp - vor dem Hintergrund der seit fast 54 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Wesel und Hagerstown. Heute steht Köln auf dem Programm und am Abend „deutsche Gemütlichkeit" beim Grillen. Am Montag radeln die Amerikaner mit ihren Gastgebern nach Xanten, um den Dom und den Archäologischen Park zu besuchen. Am Dienstag gibt es einen Sponsorenlauf, bevor die Gäste auf eine kleine Deutschland-Tour gehen, die sie nach Weimar, Rothenburg ob der Tauber, Ulm, Rüdesheim und Braubach führt. Am Freitag nächster Woche geht es über Amsterdam zurück nach Hause.
Eine ganze Reihe von „Soccer-Fans" gibt es unter den jungen Leuten, die das Abschneiden des US-Teams bei der WM im Fernsehen verfolgen. Vor allem per E-Mail halten sie den Kontakt in die Heimat. Bei alledem kommt der Spaß nicht zu kurz. So wie mit dem bronzenen Esel. Der wurde gestern erklettert. Und dann wurde fotografiert und gefilmt.
JOACHIM FREUND in NRZ vom 15.6.2006