Am 27. Januar jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
RP, 16.01.2025 – An Rhein und Lippe
WESEL | (EKA) Am Montag, 27. Januar, wird der Willibrordi Dom um 12 Uhr zum Schauplatz einer Gedenkveranstaltung werden, die maßgeblich von Schulkindern des Konrad-Duden-Gymnasiums gestaltet werden wird. An diesem Tag jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal.
Bereits seit 2010 beteiligen sich die weiterführenden Schulen an der jährlichen Veranstaltung. Dem Jüdisch-Christlichen Freundeskreis in Wesel, auf dessen Initiative an diesen Tag erinnert wird, war es immer ein Anliegen, die jüngere Generation in das Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten einzubinden. Damit und mit dem großen Engagement der Schulen sei dies immer hervorragend gelungen, so Bürgermeisterin Ulrike Westkamp: „So ist der 27. Januar in Wesel als Gedenktag an den Holocaust im Bewusstsein verankert.“ Da die Organisation des Gedenktages im Wechsel der Schulen erfolge, seien vielfältige Ideen für eine angemessene Würdigung des Tages entwickelt worden.
Das dürfte sich auch in diesem Jahr bestätigen, denn „die Dramaturgie des Tages“, so Schulleiterin Karen Schneider vom KDG, liege ganz in der Verantwortung und den Händen von Schülern der 10. Und 11. Klasse. Unter dem Motto „Flucht damals und heute“ habe sich, auch durch den Besuch des Anne-Frank Hauses in Holland, eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ergeben, das zudem durch eine szenische Darstellung im Dom visualisiert werden sollte.
Nun mussten die beteiligten Schulkinder „konkret entscheiden, was angemessen ist“, wie Karen Schneider mit Hinweis auf das Bühnenbild erläuterte. Das Ergebnis zeige sich in einer Aufführung mit geschlossenen und offenen Türen, die bildlich für eine gelungene oder misslungene Flucht stünden. Um die Schicksale der Menschen auch angemessen darstellen zu können, sei zudem im Stadtarchiv recherchiert worden. Es gab in Wesel eine jüdische Gemeinde, die 1933 152 Mitglieder zählte; Ende 1943 gab es keine jüdischen Bürger mehr in der Stadt.
Die Veranstaltung, an der in diesem Jahr ungefähr 500 Schülerinnen und Schüler teilnehmen werden, wird durch eine musikalische Begleitung ergänzt und unterstützt. Als „Stimme in der Gesellschaft“ werden Carolin Bösing und Christoph Kock als Vertreter der beiden Kirchen das große Anliegen und Interesse am Gelingen der Veranstaltung zum Ausdruck bringen und für „Demokratie, Freiheit und Vielfalt“ werben.
Zum Abschluss spricht der Vorsitzende des Jüdisch-Christlichen Freundeskreises Wesel, Wolfgang Jung, ein Schlusswort. Dabei wird er alle Besucher bitten, gemeinsam zum Mahnmal vor dem Dom zu gehen. Am Ausgang des Doms werden Blumen ausgegeben, die mit einem Kranz am Mahnmal niedergelegt werden sollen.