NRZ am 22.08.2024

Von Hannah Klimek

Die Schüler der neuen Klasse 5b hatten bei der Rallye zum Schulstart am Konrad-Duden-Gymnasium sichtlich Spaß. (@ FUNKE Foto Services I Karl Banski)

Wesel. Für die neuen Fünftklässler ist das große Schulgebäude anfangs die größte Herausforderung. Wie eine Rallye ihnen hilft, sich einzugewöhnen.

Kleine Gruppen von Kindern laufen aufgeregt schnatternd durch die Gänge und Flure des Konrad-Duden-Gymnasiums in Wesel. Es ist ihr zweiter offizieller Tag als Fünftklässler an ihrer neuen Schule und man merkt ihnen an, dass sie sich noch zurechtfinden müssen. In den Händen halten die Jungen und Mädchen Zettel, auf denen sie eifrig Notizen machen und Quizaufgaben lösen, während sie das Gebäude erkunden.

Kennenlernnachmittag gegen die Aufregung

Schon vor den Sommerferien hatten die neuen Fünftklässler beim Kennenlernnachmittag am KDG die Gelegenheit, erste Kontakte zu Mitschülern und den Lehrern zu knüpfen. „Das nimmt etwas von der Aufregung zum Schulstart“, erklärt Lehrerin Vera Nielewski. Am Vortag waren die Eltern und Schüler in der Aula in Empfang genommen worden. In ihrer Rede hieß Schulleiterin Karen Schneider die neuen Schüler herzlich willkommen und trug wie auch schon in den Vorjahren das Gedicht „Das Haus der Wunder“ von Annemarie Wittig vor. In dem Gedicht heißt es, dass jeder ein Haus der Wunder sei, das voller Fähigkeiten und Möglichkeiten steckt. „In der Schule werdet ihre lernen, diese Fähigkeiten zu nutzen, zu lenken und zu entfalten“, heißt es in der Rede der Schulleiterin.

Am Mittwoch stellten sich zur Einschulung der Fünftklässler auch der Schulpflegschaftsvorsitzende und die Schülervertretung den Kindern und ihren Eltern vor. Die Schüler wurden in ihre neuen Klassen eingeteilt und konnten dann ihre Klassenräume beziehen. In der ersten Schulwoche startet die fünfte Klasse nicht direkt mit dem Unterricht. Stattdessen können die Fünftklässler an den sogenannten „Leinen-Los-Tagen“ durch eine Schul-Rallye die Schule kennenlernen und sich spielerisch in ihren Klassen und Gruppen zusammenfinden.

Schulleiterin Karen Schneider und Vera Nielewski stellten das Konzept der Leinen-Los-Tage am KDG vor. (@ FUNKE Foto Services I Karl Banski)

Dieses Konzept wird am KDG schon seit einigen Jahren praktiziert und hat sich bewährt. „Wir legen außerdem großen Wert darauf, dass sie schon von Beginn an gewisse Methoden kennenlernen. Dazu haben wir ein spezielles Methodenheft entwickelt“, sagt Nielewski, die auch als Pressesprecherin des Gymnasiums fungiert. So lernen die Kinder beispielsweise, wie man am besten lernt, sich selbst organisiert oder auch simple Dinge wie einen Hefter anzulegen.

Ankommen, Wohlfühlen und Organisieren

Außerdem können sie sich in ihrem Klassenraum einrichten, ihn dekorieren und lernen gemeinsam mit den Lehrern die Mensa der Ganztagsschule kennen – mit allem, was dazugehört. Zum Beispiel wie man den Mensa-Chip auflädt und welche Regeln hier gelten. „Es geht bei den Fünftklässlern also in den ersten Tagen wirklich ums Ankommen, Wohlfühlen und Organisieren. Damit dann in der nächsten Woche mit dem Unterricht gestartet werden kann“, so Vera Nielewski.

Wie die Deutsch- und Biologie-Lehrerin berichtet, ist die größte Herausforderung für die Fünftklässler zu Beginn tatsächlich das große Schulgebäude. Genau da soll die Rallye an den ersten Tagen Abhilfe schaffen. „Die Kinder finden sich am Anfang häufig nicht gleich zurecht. Wir achten auch darauf, dass möglichst immer die gleichen Lehrer in den Klassen sind, weil die Kinder aus der Grundschule gewohnt sind, immer den gleichen Ansprechpartner zu haben“, sagt sie. „Auch die langen Tage und dabei konzentriert zu bleiben sind teilweise schwierig für die Schüler. Deshalb versuchen wir Abwechslung zu schaffen, damit es ihnen leichter fällt.“

Individuelle Inselzeiten

Die Schultage dauern für die Kinder ab der fünften Klasse bis 14.55 Uhr. Danach bietet das KDG seit letztem Jahr Betreuung in Form von „Inselzeiten“ an. In der Stunde nach dem Unterricht können die Kinder frei wählen, ob sie noch etwas lernen, lieber entspannen oder eine Aktivität im Freien ausüben wollen – dabei werden sie stets betreut. „Die meisten nutzen die Inseln, um noch etwas nachzuarbeiten oder wirklich zum Entspannen“, sagt die Nielewski.

All das soll den Schulwechsel für die Kinder möglichst sanft und angenehm gestalten. Damit sie am Konrad-Duden-Gymnasium ankommen und dort ihr Potenzial entfalten können. Das wünscht ihnen auch ihre neue Schulleiterin Karen Schneider: „Ihr habt alles, was ihr braucht, um Großes zu erreichen – und wir freuen uns darauf, euch auf diesem Weg zu begleiten.“