VON KATHARINA PAUS in RP vom 23.7.2011
WESEL Alle Lehrerinnen und Lehrer, Referendare und viele Ehemalige des Konrad-Duden-Gymnasiums waren am Donnerstagabend gekommen, um ihre Kollegen Heinz Heitkötter und Karl Hömberg, den seine Kollegen liebevoll "Charly" nennen, in den Ruhestand zu verabschieden. 34 Jahre unterrichteten beide am Gymnasium in Wesel.
Studiendirektor Karl Hömberg blickt auf eine ereignisreiche Laufbahn an der Schule zurück. "Viele Dinge hier tragen meine Handschrift", so der Lehrer für katholische Religion und Englisch. So hat er den Hagerstown-Austausch ins Leben gerufen.
Eine seiner vielen Anekdoten, die er von seinem Leben an der Schule zu berichten hat: Als Englischlehrer sei er im Jahre 1986 für die Hochzeit des Bürgermeisters von Hagers -town, Steven Sager, und seiner Braut, CarrolHirrs, die in Wesel heiraten wollten, als Dolmetscher engagiert worden. "Als mich dann die Braut fragte, was ich denn dafür nehmen würde, antwortete ich, dass ich mir einen Austausch zwischen deutschen und amerikanischen Schülern wünsche", erzählt der 63-Jährige. So sei der Austausch zwischen Hagerstown und Wesel entstanden. Auch ist Hömberg verantwortlich für den Austausch mit der englischen Hafenstadt Felixstowe. 1992 gründete der engagierte Lehrer die Technik AG "Light and Sound" am Konrad-Duden-Gymnasium. "Was mit einem Gottesdienst ohne Mikrofon begann, ist in den Jahren mehr und mehr gewachsen", so Hömberg. Die AG wird er wohl auch noch ein Jahr weiterführen, sodass die Schule genug Zeit hat, einen würdigen Nachfolger zu finden.
Die Kollegen hatten für die beiden ein buntes Programm und somit einen würdevollen Abschied vorbereitet. Die A-capella-Gruppe "VoxBox", die aus aktuellen und ehemaligen KDG-Schülernbesteht, trafen mit dem Song "Wir hatten eine gute Zeit" von den Wise Guys den Kern der Veranstaltung. Von seinen Kollegen aus den Fachkonferenzen Religion und Englisch gab es für Karl Hömberg ein Fotobuch mit Bildern, die seinen Werdegang an der Schule darstellen, so wie eine Modelleisenbahn für seine Sammlung. Heinz Heitkötter bekam von seinen Kollegen der Erdkundefachkonferenz ein DVD-Set der ZDF-Reihe "Terra X - Deutschland von oben" sowie ein englisches Hörbuch, ein Buch mit spanischer "Grammatik und mehr" von seinen Kollegen der Englischfachkonferenz.
KDG: Studiendirektor Karl Hömberg und Oberstudienrat Heinz Heitkötter müssen sich an ein Leben ohne Schule gewöhnen.
Wesel. Für Oberstudienrat Heinz Heitkötter und Studiendirektor Karl Hömberg war das der letzte Schultag vor den großen Ferien. Nach 34 Jahren im Schuldienst gehen die beiden Lehrer des Konrad-Duden-Gymnasiums in den Ruhestand. Im festlichen Rahmen wurden sie am Donnerstag verabschiedet.
Heinz Heitkötter lehrte Erdkunde und Englisch und begann seine Laufbahn am 19. August 1977. Sämtliche Dienstjahre verbrachte er am Konrad-Duden-Gymnasium. Bis zu seiner Pensionierung hat er 120 Oberstufenkurse unterrichtet, war 31 Jahre Klassenlehrer und hat 18 400 Korrekturen durchgeführt. Er gehört zu einer Generation von Lehrkräften, die ihr Pausenbrot vor den Bahnschranken in Blumenkamp verzehren mussten: Dort stand ein Teil der Schulgebäude. Das Hauptgebäude befand sich da, wo heute das Amtsgericht ist. Schulleiter Dr. Heinzgerd Schott dankte ihm und verabschiedete ihn mit den Worten: „Jeder, der hier ist, prägt die Schule mit."
Für seinen Kollegen Karl Hömberg (63), den alle im Lehrerzimmer nur Charly riefen, gilt dieser Spruch im Besonderen. Der Englisch- und Religionslehrer, ebenfalls seit Ende seines Referendariats, ab dem 1. Februar 1978, am KDG, war viel mehr als nur ein beliebter Pauker: Er war eine gute Seele der Schule. Ihm verdankt das Gymnasium unter anderem den Schüleraustausch in die amerikanische Partnerstadt Hagerstown, in das englische Pendant Felixstowe, die Tage der religiösen Orientierung im Kloster Kamp und die Technik-AG „Light & Sound".
Der Abschied fiel ihm nicht leicht. „Wenn man viel gestaltet und viele Dinge die eigene Handschrift tragen, dann geht man nicht einfach so", sagte er und blickt wehmütig zurück auf seine berufliche Tätigkeit. Und doch freut er sich auf einen neuen Lebensabschnitt. „Als Lehrer schaltest du nie ab. Deswegen bin ich gespannt, wie es wird, wenn der Druck weg ist", sagte er. Bestimmt wird er sich vermehrt seinem Hobby als leidenschaftlicher Modellbahn-Freund widmen. Die Kollegen schenkten ihm unter anderem Lok und Anhänger für seine Sammlung. Heinz Heitkötter freute sich über ein englisches Hörbuch, ein Werk zur spanischen Grammatik und ein DVD-Set. So ganz gehen die beiden Pauker aber nicht: Heinz Heitkötter bot der Schulleitung seine Dienste in personellen Notfällen an, und Karl Hömberg wird seine Technik AG noch ein Jahr führen.
C.I. in NRZ vom 23.7.2011.