WESEL Gut gebräunt und voller Eindrücke sind sie wieder da, die 33 Musiker des Jugendorchesters der Musik- und Kunstschule. Mit Schulleiterin Dagmar Beinke-Bornemann und Orchesterleiter Christoph Oehmen waren sie elf Tage lang in Israel auf musikalischer Mission. Im Rahmen des Jugend- austauschs der MKS und des Kibbuz Youth Orchestra Israel lernten die Weseler Musikschüler die Menschen und das Leben in einem fremden Land kennen. Hauptanliegen der Reise war natürlich die Musik - oder genauer gesagt das gemeinsame Musizieren.
Planungen seit Januar, Noten auf dem Postweg und schließlich vier Tage gemeinschaftliches und tagesfüllendes Proben in Israel ermöglichten ein ganz besonderes musikalisches Erlebnis: Ein gemeinsames, Landesgrenzen übergreifendes Konzert. Insgesamt 75 Musiker, von israelischer Seite ausschließlich Streicher, auf deutscher Seite erstmals auch Bläser, präsentierten in der Konzerthalle im Kibbuz Misra ein hochwertiges Programm von Schubert über Strawinsky bis Schostakowitsch. Eine Stunde Musikgenuss, dirigiert von Christoph Oehmen und Uri Chen zeigte, dass die Zusammenarbeit funktioniert.
Gegenbesuch in 2012
„Es ist toll, gemeinsam Musik zu machen“, erklärt Oehmen, der mehrere Jahre in Israel lebte. Wie das Leben in diesem für die meisten, abgesehen von einigen „Wiederholungstätern“, komplett fremdem Land ist, das konnten die Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren in den darauffolgenden Tagen hautnah erfahren - und zwar nicht wie Pauschaltouristen, sondern im Kreis von Gastfamilien. Das Schöne: Teilweise kannten sich die Jugendlichen schon vom Besuch der israelischen Musiker vor einem Jahr in Wesel. In ihren Gastfamilien verbrachten sie, über das Land verstreut, die Tage, erkundeten das Land und lernten, was man in Israel so isst. „Viel und lecker“, so ist Anna Holthuis das Essen in Erinnerung geblieben. Pita, Humus und Streichkäse dominieren hier den Speiseplan. „Und Salat, sogar zum Frühstück“, erklärt Christoph Oehmen.
Natürlich wurden auch die Sehenswürdigkeiten des Landes besucht: Nazareth, Jerusalem, die Klagemauer, die Wüste Negev und vieles mehr standen auf dem Reiseplan. Eines der beeindruckendsten Erlebnisse: „Im Toten Meer schwimmen oder besser liegen“, wie Matthias Ruhnke erklärt, der, wie all seine Orchesterkollegen, ein rundum positives Fazit zieht.
Und so steht bereits fest: Der Austausch wird fortgeführt. Nun steht als Nächstes ein Gegenbesuch der israelischen Musiker an. Auch sie werden in Gastfamilien untergebracht. Bis dahin halten die Jugendlichen über Facebook und Co. Kontakt zu ihren Freunden.
INFO: Seit zehn Jahren
Das Austauschprogramm zwischen der Musik- und Kunstschule Wesel und des Kibbuz Youth Orchestra Israel besteht bereits seit zehn Jahren. Seit 2005 findet das Treffen jährlich statt. Unterstützung erhält das musikalische Austausch-Projekt vom Goethe-Institut.