KDG-Schüler Sebastian Brinks hat im Duden-Jahr ein Stück über den aus Wesel stammenden Rechtschreibpapst geschrieben. „Ein Kaminabend in Hersfeld" heißt es - nach dem Ort, in dem Duden zum großen Pädagogen reifte.
VON CORNELIA KRSAK in RP vom 21.7.2011
WESEL Wer den Namen Konrad Duden hört, denkt dabei zuallererst an das von ihm verfasste Wörterbuch. Die Persönlichkeit hinter dem berühmten Schriftwerk bleibt den meisten unbekannt.
In seiner Kurzgeschichte „Ein Kaminabend in Hersfeld" haucht Sebastian Brinks dem 1829 in Wesel geborenen und am 1. August 1911 gestorbenen Vater der deutschen Rechtschreibung Leben ein. Angeregt durch die Duden-Biografie von Anke Goldberg kam der 18-jährige Schüler des Konrad-Duden-Gymnasiums auf die Idee, eine Geschichte über Duden für Kinder zu schreiben. „Mir ging es darum, den Menschen dahinter zu beleuchten und ihm ein Gesicht zu verleihen", sagt der junge Autor. Angestoßen wurde das Schreibprojekt im 12er Literaturkurs von Christine Walkenhorst.
Respektsperson mit viel Humor
Im Unterricht verfassten die Schüler unter anderem Kindergeschichten. Was lag im Duden-Jahr näher, als eine Erzählung über den berühmtesten Sohn der Stadt zu schreiben? Beim Lesen der Biografie hat Brinks vieles über Duden erfahren, das ihn überrascht hat. „Ich hatte einen zurückgezogenen Sprachforscher erwartet, der sich nur auf seine Aufzeichnungen konzentriert", sagt er. Stattdessen werde Duden als humorvoller Mann geschildert, der durchaus weltlich orientiert war. Mit seinen Schülern veranstaltete er Ausflüge und Kaminabende. Um eines dieser geselligen Treffen dreht sich auch die Erzählung: Der kleine Jonathan ist furchtbar aufgeregt. Gerade ist er mit seiner Familie nach Bad Hersfeld gezogen. Nun soll er sich bei dem Direktor seiner neuen Schule vorstellen. Konrad Duden heißt der Leiter des Gymnasiums, der ein strenger Mann sein soll. Doch als Jonathan Duden schließlich im Kreis seiner Schüler erlebt, stellt er überrascht fest, dass der Rektor zwar respekteinflößend, dabei aber gerecht und sympathisch ist...
Geschichten zu schreiben, hat Sebastian Brinks schon immer viel Spaß gemacht. „Deshalb finde ich Literatur auch so gut, weil es das einzige Fach ist, in dem man frei schreiben kann", sagt er. Wenn er selbst zum Buch greift, dann am liebsten zu Fantasy-Geschichten. „Der Herr der Ringe" von Tolkien hält er für „eines der besten Bücher überhaupt". Auch „Der Schwarm" von Frank Schätzing sei „ganz großes Kino".
Brinks berufliche Pläne gehen in eine andere Richtung: Nach dem Abi möchte er Jura studieren und danach im wirtschaftlichen Bereich arbeiten. Dem kreativen Schreiben will er als Hobby aber weiterhin nachgehen, wenn es die Zeit zulässt.
INFO: Lesung in Grundschule
Im kommenden Schuljahr möchte Sebastian Brinks seine Geschichte im Rahmen einer Lesung in der Konrad-Duden-Grundschule (Obrighoven) vorstellen. In seiner Freizeit engagiert sich der 18-Jährige ehrenamtlich bei der Ev. Kirchengemeinde in der Feldmark und in Obrighoven, wo er u.a. Konfirmanden betreute.