VON KLAUS NIKOLEI
WESEL Groß war der Jubel bei den Schülern der bilingualen Klasse 10 e des Konrad-Duden-Gymnasiums: Beim großen Klimaschutz-Wettbewerb von Stadtwerken und Rheinischer Post haben die 15- und 16-Jährigen mit ihrem Vortrag über Energiesparmaßnahmen zu Hause und in der Schule die Jury (siehe Infokasten) restlos überzeugt.
Geldpreise für die Klassenkassen
Aus den Händen von RP-Redaktionsleiter Thomas Hesse, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Ulrich Krüger und Stadtwerke-Geschäftsführer Herbert Storm nahm gestern im Infocenter der Stadtwerke eine vierköpfige Abordnung der 10 e einen Scheck in Höhe von 300 Euro in Empfang. Außerdem fahren Lisa Michelbrink (Lackhausen) und Katherina Hofmann (Hamminkeln) Anfang Oktober mit zwei Begleitpersonen für vier Tage nach Berlin. Dort werden sie den Schirmherrn der Klimaschutzaktion, Bundesumweltminister Siegmar Gabriel (SPD), treffen. Die beiden Mädchen, die sich riesig über die Reise in die Bundeshauptstadt freuen, wissen auch schon, was sie den Umweltminister fragen werden. „Wir möchten wissen, was er privat tut, um Energie zu sparen", sagt Lisa Michelbrink.
Zusammen mit Sabrina Ehlers (Hamminkeln) hatte sie während der Preisverleihung die Arbeit der Klasse - unterstützt von Physiklehrer Franz Herloch - noch einmal zusammengefasst. Ergebnis: Durch Einsatz von Energiesparlampen oder den Wechsel vom Auto aufs Rad könne man aktiv etwas fürs Portemonnaie und das Klima tun. Bei der Energieerzeugung durch fossile Brennstoffe haben die Schüler große Nachteile festgestellt. „Wir haben herausgefunden, dass mit der Energie, die im Voerder Kraftwerk bei die Erzeugung von Strom verloren geht, vier Millionen Haushalte versorgt werden könnten und sieben Millionen Tonnen C02 ausgestoßen werden." Fazit der lOe: „Mehr Blockheizkraftwerke, die Abwärme nutzen, errichten und an neuen Technologien arbeiten, um auf Dauer wegzukommen von fossilen Brennstoffen."
Ebenso beeindruckend die Zahlen, die die Klassen 10 a und b (Lehrer Uli Gorris) der Gesamtschule am Lauerhaas präsentierten, die auf Rang zwei gelandet sind. Durch konsequentes Energiesparen und den Einsatz einer Photovoltaikanla-ge auf dem Schuldach wurde seit 1997 der C02-Ausstoß der Schule um 31 Prozent gesenkt. Der Lohn für den Wettbewerbsbeitrag (unter anderem Grundschul-Energie-Patenschaften, Video-Befragung): 200 Euro.
CO2-Ausstoß um 31 Prozent gesenkt
Über 100 Euro freute sich der Differenzierungskurs Naturwissenschaft/Energie der Jahrgangsstufe 9 des KDG. Dessen Sprecher Edwin Radtke (15) machte deutlich, „dass Deutschland Vorbild sein muss beim Klimaschutz und Abwärme, die in Kraftwerken entsteht, künftig besser genutzt werden sollte." Mit der Hälfte Preisgeld will der Kurs übrigens eine Besichtigungstour finanzieren - zum Kraftwerk nach Voerde. Die andere 50 Euro wollen die Schüler spenden. Prima. Aus RP vom 17.4.2008
INFO Jurymitglieder
Einstimmig hat sich die Jury auf die ersten drei Plätze des Wettbewerbs festgelegt. Der Kommission gehörten an:
Rainer Fest, Energieberater der Stadtwerke Wesel, Norbert Borgmann (Wesel), Obermeister der Innung Heizung, Sanitär, Klima, Heinz Rühl (Wesel), Kreislehr-lingswart der Heizungs-Innung und Klaus Nikolei, Redakteur der Rheinischen Post in Wesel.