WESEL. Und, haben Sie schon eine Blume für Ihre Liebste oder Ihren Liebsten besorgt? Ist ja schließlich Valentinstag heute. Glaubt man den Schülern des Konrad-Duden-Gymnasiums, stehen vor allem die jüngeren Jahrgänge auf die gewisse Prise Romantik. Jedes Jahr verkauft die Stufe 12 Rosen an ihrer Penne, um Geld für die Abi-Feier zu sammeln. „Die Schüler der Sechs und Sieben sind unsere besten Abnehmer. Die nehmen den Valentinstag noch richtig ernst", erzählen die Organisatoren. Insgesamt 472 Kärtchen, die jeder Käufer individuell für sein Herzblatt oder die beste Freundin beschriften kann, gingen weg. Heute werden damit die Rosen bestückt. Klassikerspruch ist immer noch „Ich hab' Dich lieb". Nicht ganz so nett gemeinte Botschaften wie „Leider gab's keine Dornen ohne Blüten" sind die Ausnahme.
Quelle: NRZ vom 14.2.2008
Sag es durch die Blume: Am Konrad-Duden-Gymnasium gibt es heute am Valentinstag einen ganz besonderen Lieferservice. Zwölftklässler verteilen im Auftrag von Schülern und Lehrern rund 500 Rosen mit Grußkärtchen.
VON CORNELIA KRSAK in RP vom 14.2.2008
WESEL Blumen sagen mehr als tausend Worte. Die rote Rose ist das Liebessymbol schlechthin. Es gibt kaum eine schönere Art, jemandem seine Zuneigung zu zeigen, als ihn am heutigen Valentinstag mit einem Blumengruß zu überraschen. Eine Gruppe Schüler der Jahrgangsstufe 12 am Konrad-Duden-Gymnasium hilft am Tag der Verliebten der Romantik auf die Sprünge und bietet einen besonderen Dienst an: Schüler und Lehrer können bei ihnen rote Rosen bestellen und diese dann mit einer persönlichen Botschaft an die Liebste oder den Liebsten übermitteln lassen.
Überraschung im Unterricht
Der Liebesdienst am Valentinstag hat am KDG schon seit einigen Jahren Tradition. Die Aktion ist eine von vielen, mit denen die Oberstufenschüler ihre Abiturkasse füllen. „Wir haben auch schon Osterhasen und Weihnachtsmänner verkauft, aber nicht annähernd so erfolgreich", erzählt Leonie Lakermann vom Serviceteam. Insgesamt beteiligen sich etwa fünfzehn Gymnasiasten an der Aktion. So viele Helfer sind nötig, um die knapp fünfhundert bestellten Rosen mit dem dazugehörigen Grußkärtchen zu versehen und an die Empfänger auszuliefern. Diese warten schon ganz aufgeregt im Unterricht auf die Liebesboten. „Vor der ganzen Klasse eine Rose überreicht zu bekommen, ist schon etwas besonderes", meint Lakermann. Die Aktion sei zwar mit viel Arbeit verbunden, mache aber allen unheimlich viel Spaß.
Die Liebesbotschaft zur Rose verfassen die Absender in der Regel selbst. „Es kommt aber auch vor, dass jemand anonym bleiben möchte und nicht an seiner Handschrift erkannt werden will. Er sagt uns dann, was wir schreiben sollen", berichtet Henrik Dryer. So wissen die Rosenüberbringer auch einiges über den Inhalt der amourösen Nachrichten zu berichten.
„Da stehen richtige Liebesbeweise drin. Manche hoffen auf einen zweiten Versuch", erzählt Marie Timmreck. „Am fleißigsten sind die Sechser und die Siebener. Manche kaufen gleich zehn Rosen auf einmal" , verrät Lakermann. Sogar Lehrer nutzen den Service untereinander. Allerdings verfolgen dabei nicht alle Rosenkavaliere romantische Absichten. „Ein Lehrer hat mal an eine Kollegin eine Rose geschickt mit den Worten: Leider gab es keine Dornen ohne Blüten. Das war natürlich als scherzhafte Stichelei gemeint", erzählt Dryer.
Manche Lehrer bekommen Rosen von Schülern als Dankeschön für den besonders gelungenen Lateinunterricht oder als Entschuldigung für die versiebte Matheklausur. Die meisten Rosengrüße sagen jedoch schlicht „Ich mag dich". Da kommen Frühlingsgefühle auf.
INFO: Rosenkavaliere.
Zum harten Kern der „Rosenkavaliere" gehören Henrik Dryer, Leonie Lakmann, Bastian Ramms, Brigitte Böttcher und Desiree Richter. Weitere Schüler der Jahrgangsstufe zwölf helfen beim Verteilen der Rosen. Mit dem Reinerlös finanzieren die angehenden Abiturienten ihren Abschlussball sowie Abi-Bücher und T-Shirts.