Schule II. Großes Ehemaligentreffen der Absolventen des Konrad-Duden-Gymnasiums. Zu Gast im heutigen Amtsgericht.
WESEL. Es gibt den Vier-Sterne-General Egon Ramms, der verantwortliche Nato-Kommandeur für Afghanistan ist. Er ist Gehorsam gewohnt, das Befolgen und Erteilen von Befehlen gehört für ihn zum Tagesablauf. Früher, vor mehr als 40 Jahren gab es auch den anderen Egon Ramms. Den, der das Schulleben am damaligen Gymnasium Nord durcheinander brachte. Etwa, als er mit einem Mitschüler den Flügel der Musikklasse mit Knallplättchen präparierte - Tadel und Nachsitzen waren die Folge. Samstag besichtigte Ramms gemeinsam mit ehemaligen Mitschülern des Abiturjahr-gangsl968 sein altes Schulgebäude.
Anlässlich der Jubiläumsfeier des Konrad-Duden-Gymnasiums sahen sich die Absolventen zum ersten Mal wieder. Wolfgang Hartwig von der Verwaltung des Amtsgerichts führte sie durch die alten Räume. „Ich erkenne einiges wieder", freute sich Christoph Grein. Mit nostalgischem Blick sahen die alten Pennäler ihr altes Klassenzimmer im dritten Stock, das inzwischen Bibliothek und eine Computer-Werkstatt beherbergt.
Im weiteren Rundgang fielen den Absolventen, die teilweise aus Stuttgart und Berlin angereist waren, immer mehr Erlebnisse von früher ein. „Das Recht, auf dem Schulhof zu rauchen, mussten wir uns erst erstreiten", sagte Egon Ramms. Ganz dem Widerstandsgeist von 1968 verpflichtet sei man jedoch nicht gewesen, „im Vergleich zu Frankfurt ging es sehr human zu", so Ramms.
Auf der abendlichen Wiedersehensfeier in der Feldmarker Bürgerhalle gehörte der 1968er-Jahrgang noch zu den jüngeren Gesichtern. Die ältesten Teilnehmer hatten 1953 ihr Abitur gemacht. 1954er Karl-Heinz Kloppert brachte zum großen Wiedersehen eine Ausgabe der Schülerzeitung „Die Brücke" mit, vom Dezember 1953. „Interessant, die Zeilen von damals zu lesen", fand Margot Entrop, die mit Kloppert zusammen Griechisch hatte.
Am stärksten vertreten war der Abiturjahrgang 2007 auf der Feier, wie eine Lautstärke-Probe bewies. Die Veranstaltung war mit mehr als 400 Anwesenden blendend besucht, obwohl „wir niemanden persönlich angeschrieben haben", wie Organisator Werner Breitscheid betonte. Er führte als Moderator des Abends durch ein Rahmenprogramm, das KDG-Schüler mit Zirkusvorführungen und Lesungen gestalteten. Am Vormittag waren im Schulgebäude die Ergebnisse der Projektwoche vorgestellt worden. (eise)